Ein Gedicht in über 100 Sprachen… Lojze Wieser mahnt zum Frieden

Der Kärntner Verleger und Literat Lojze Wieser hat das Gedicht “Hier und Dort” am 24. Februar online gestellt und am 3. März zählte er über 100 Übersetzungen und Übertragungen in seinem Blog. Vielleicht gibt es auch in der voXmi-Familie noch Sprachen, die hier nicht vertreten sind? (Photo: Pixabay)

Wieser schreibt dort unter anderem: 

Wir werden auch weiterhin das Hoffen wagen und für Würde, Achtung, Sprachen, Frieden und Menschenrechte das Wort – in allen Sprachen – erheben.

Denn Sprache ist das Rückgrat der Menschen und ihr Erhalt, aber auch das Wiedererlernen zwangsweiser verbotener, verdrängter und gewaltsam ausgerotteter Sprachen, zwang, in der Vergangenheit, viele der Überlebenden dieser Kulturen, zur Assimilation. Ziel der Sprachenvernichtung war es immer, den Willen der Menschen zu brechen und sie durch Sprachlosigkeit zu gefügigen und leichter beherrschbaren Menschen zu machen. 

Dieses unwürdige Verhalten vielen Sprachen und, den sie sprechenden Menschen gegenüber, war auch Teil der immer wieder sich entwickelnden Aggressionen und Kriege.

Unsere Gedicht-Initiative, entstanden aus einem Aufschrei, hat jedoch in ihrer Vielstimmigkeit der Übersetzungen die Kraft des Wortes sichtbar gemacht und gezeigt, dass Sprache die Zukunft in Frieden bedeutet.

Denn, die Sprache hat in jeder einzelnen Kultur das gesamte Wissen gespeichert, das die Menschheit zum friedlichen Miteinanderleben braucht: Angefangen von der Heilkunst des Menschen, der Ernährung und der Kunst des Überlebens, der Heilung der Natur und der Bewältigung der Klimakrise, des friedlichen Umgangs untereinander und der Verständigung.

Die Welt kann nur erlesen werden, im Original und in Übersetzung: Buch um Buch, nicht Krieg um Krieg!

Das Gedicht: 

Hier und Dort
Hier Sonne / Dort Bomben
Hier Frieden / Dort Tränen
Hier Zukunft? / Dort Graus!
Wohin gehen wir?

Tu in tam
Tu sonce / Tam bombe
Tu mir / Tam jok
Tu bodočnost? / Tam groza!
Kam gremo?

(c) Lojze Wieser, Slowenisch/Deutsch, 24.2.2022, um 7 Uhr)

 

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