LEBENSBUCH UND BRIEFE BIOGRAFIEARBEIT MIT KINDERN UND BRIEFFREUNDSCHAFTEN IN VERSCHIEDENEN SPRACHEN

 

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Im Schuljahr 2015/16 stellten die 4.Klassen der Volksschule Schönau die Arbeit mit Kindern aus anderen Herkunftsländern und mit anderen Erstsprachen in den Mittelpunkt.

Es war das erklärte Ziel die Kompetenzen aller Schüler/innen in der Bildungssprache zu erhöhen.  Wir setzten uns mit den Rahmenbedingungen, die unsere Kinder aus ihrem familiären Umfeld mitbringen aktiv auseinander. Die gewonnenen Einsichten bildeten den Schwerpunkt unserer Arbeit. Durch unser IMST-Projekt stärkten wir das Selbstbewusstsein der Schüler/innen, indem wir uns mit den unterschiedlichen Biografien auseinandersetzten. Dadurch konnten die Kinder, Lehrer/innen und Eltern Kulturunterschiede besser verstehen. Ausgehend von den unterschiedlichen Sprachen, Religionen und Herkunftsländern erforschten wir den kulturellen Background unserer Schüler/innen. Dabei wurden die Werthaltungen des Eigenen und des Fremden hinterfragt. Die Erzählungen und Erfahrungen spiegelten sich in den gewonnenen Brieffreundschaften wieder. Im Rahmen des Projekts kam es zu einem Wissensaustausch über die Herkunftsländer und Sprachen. Die Biografiearbeit beschäftigte sich mit dem Leben unserer Schüler/innen und deren Familien. Eine intensive Elternarbeit ermöglichte Einblicke in die Realität der Kinder. Die Biografiearbeit wurde mit Unterstützung der Eltern in Form von Bildern für die Zeitstreifen ergänzt. Die Kinder brachten ihren unterschiedlichen Lieblingsgegenstände und Spiele in die Schule mit und lernten damit gleichzeitig unterschiedliche Bräuche kennen. Gemeinsam mit dem Volkskundemuseum wurde erarbeitet, dass das was als „normal“ gilt, immer auch von der Zeit und vom Ort abhängig ist.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Lesen von Büchern in der Erst- und Zweitsprache. Das Ergebnis bildete eine Buchpräsentation, die zum Teil in der Erstsprache gehalten wurde.

Die Erstsprache wurde auch durch Brieffreundschaften gepflegt. Jede Klasse hatte eine Partnerklasse (Berlin, Sarajewo und Wien), in der ebenfalls viele Kinder mit anderen Erstsprachen waren. Die Schüler/innen hatten dadurch die Möglichkeit in ihrer Erstsprache zu kommunizieren. Die Schüler/innen in Sarajewo nutzten die Brieffreundschaften vor allem um ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

Ausgehend von ihren Fähigkeiten und Stärken suchten wir nach geeigneten Berufsbildern für unsere Schüler/innen die, gerade in der vierten Klassen, eine wichtige Entscheidung bezüglich der Schulwahl treffen mussten. Dabei war es uns wichtig, die Rollenbilder von Mädchen und Buben zu hinterfragen, und den gegenwärtigen Herausforderungen anzupassen. Durch die Bewusstmachung, dass sie eine zusätzliche Sprachressource haben, und die gezielte Förderung der deutschen Sprache, konnten die Schüler/innen mit gestärktem Selbstbewusstsein eine passende, geeignete Schule für sich wählen.

Das Projekt wurde mit einer Feier im Volkskundemuseum abgeschlossen.

Das Projekt war von der Mitarbeit aller Beteiligten abhängig. Besonders wichtig war in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit von Lehrer/innen, Eltern und Kindern. Der intensive Austausch und die Vernetzung aller Pädagog/innen und ihre Bereitschaft die Erstsprachen zuzulassen ermöglichte die Stärkung der Kinder und deren Ressourcen.

 

 

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